MATRIX REVOLUTIONS – MATRIX 3. Teil

MATRIX REVOLUTIONWahrscheinlich gibt es in dem letzten Jahrzehnt keinen Film, der, technisch gesehen, eine neue Epoche ausgelöst hat, wie MATRIX. Die erstmals dort zum Einsatz gekommene Aufnahmetechnik hat vielerorts bereits ihre Nachahmer gefunden. Die Spezialität liegt in der Verbindung zwischen der Rundum-Aufnahme, dem Schnitt und dem Bildstopp-, beziehungsweise dem Zeitlupeneinsatz. Jedem, der jedoch die Grundlage dieser Technik erstmals bei MATRIX gesehen hat, kommt unweigerlich die Erinnerung an diesen Streifen, der seinen Kultstatus in der Filmhistorie längst eingenommen hat.

Der 2. Teil der Trilogie mit dem Titel MATRIX RELOADED hat, wie es bei vielen Cineasten befürchtet wurde, bei weitem nicht das Level erreicht, wie der erste Part. Weniger wäre mehr gewesen, wenn man die Actionszenen mit seinen Überladungen betrachtet. Auch den Inhalt betreffend war es nicht einfach der Auseinandersetzung von Neo (Keanu Reeves) und dem Erbauer der Matrix zu folgen und die Aussagen zu begreifen. Es war teilweise verwirrend und anstrengend zugleich. Dachte man, vom ersten Teil her, eine Struktur des Inhaltes zu erfassen, die auch durch die Figur des Orakels begründet schien, platzte die Seifenblase im zweiten Teil. Eine breitgefächerte Enttäuschung stellte sich bei der Anhängerschaft von MATRIX ein. Gegenüber dem Ende des ersten Teiles musste sich der Filmfreund mit einem abrupten Ende, und dem damit fast einhergehenden Zwang der Ansicht des 3. Teiles unterwerfen. Gleichsam der Empfindung mit einem Kübel kalten Wassers übergossen worden zu sein, fand MATRIX RELOADED kein in sich „abgeschlossenes“ Ende, sondern konfrontierte den Betrachter mit dem Ende inmitten einer spannenden Szene. Dies war ein Punkt den die Macher nicht notwendig gehabt hätten und der Serienklischee besitzt.

Nach nur einigen Monaten folgte dann, mit MATRIX REVOLUTIONS, der letzte Teil. Neben Harry Potter und Herr der Ringe ein Pflichttermin für Freunde des einschlägigen Genres. Es kommt zum großen Gefecht zwischen den Menschen Zions und den Maschinen. Ausgerechnet Agent Smith (Hugo Weaving) ist der Aspekt der, als sich selbstständig gemachtes Computerprogramm, einem Virus gleichend, nicht nur die Menschheit, sondern auch die Erschaffer der Matrix bedroht. So haben Neo und die Matrix einen gemeinsamen Feind erschaffen, den es zu vernichten gilt. Die letzte Entscheidung für die Rettung der Menschen steht an.

Trinity-MatrixDie Figur des Morpheus (Laurence Fishburne) hat an Gesichtsumfang zugenommen und auch bei Trinity (Carrie-Anne Moss) sind die Jahre nicht spurlos vergangen. Bei 129 Minuten Spielzeit, wobei es Abschnitte gibt, wo die Hauptfigur Neo gar nicht auf der Bildfläche erscheint, herrscht dennoch Spannung und hervorragend inszenierte Action in einer Ausgewogenheit der Handlungserfordernisse. Ein Film dessen Wirkung einer Leinwand bedarf und der am Fernsehschirm bei weitem nicht annähernd das gleiche Resultat erzielt.

Die Besonderheit bei der Premiere von MATRIX REVOLUTIONS ist auch eine eigene Filmkopie für IMAX-Theater. So startet diese zeitgleich mit der normalen Kinopremiere am 5.11.2003 in den Städten Wien, Berlin, Moskau und einem Theater in Spanien in dieser speziellen Vorführungsart.

Das IMAX in der Bundeshauptstadt Wien ist das Größte seiner Art in Europa. Es verfügt über eine Leinwand mit einer Fläche von 600m². Das Publikum kann dort einen Film konsumieren, der wahrlich einem Erlebnis gleichkommt. Für den Kinobesucher eine plötzliche Rollenveränderung: Er sitzt nicht mehr vor einer Leinwand, sondern fühlt sich als Bestandteil des gesamten Szenarios, das ihn im gesamten Blickfeld umgibt.

UPDATE: bedauerlicherweise wurde das IMAX in Wien Ende 2005 geschlossen

Photos © by Warner Bros. Pictures
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