Verhindertes cineastisches Zeitdokument BLACK HAWK DOWN

BLACK HAWK DOWNGleich vorweg: Ridley SCOTT ist ein Regisseur mit besonderen Qualitäten, besitzt Weltruf und mit BLACK HAWK DOWN ist ihm eine beeindruckende Umsetzung von kriegerischen Auseinandersetzungen, die auf tatsächlichen Gegebenheiten beruhen, gelungen. „Black Hawk Down“ ist der geschichtsträchtige Ausspruch eines US-Helikopterpiloten, eben eines BLACK HAWK, der bei einem Einsatz in Somalia 1993 von Aufständischen abgeschossen wurde. Am 3. Oktober 1993 wurde im Rahmen einer bereits laufenden UN-Aktion in Somalia, die den weiteren Genozid an Volksgruppen unterbinden sollte, ein Einsatz von amerikanischer Militärs vorgenommen. Es war geplant Führungsgeneräle aus dem Stab des Diktators AIDID in Mogadischu zu entführen und somit Aidids Schlagkraft zu schwächen. Strategisch vorbereitet mit einem raschen Zugriff sollte die militärische Operation nur wenige Stunden dauern. Niemand rechnete mit dem massiven Widerstand der Aufständischen und so endete die Aktion fast in einem Fiasko, das über die ganze Nacht andauerte. Soldaten – Menschen liessen ihr Leben und zwei Black Hawk crashten. Die amerikanischen Soldaten mussten sich isoliert einbunkern und trotz einer im Hintergrund vorhandenen High-Technology waren sie dem Feuer der Einheimischen ausgeliefert. Eine Tragödie, die cineastisch bis ins Detail durch Augenzeugenberichte bezeugt dargestellt wurde und einer Nation eine weitere Narbe beigefügt hat.

Dieser Streifen wurde mit grossem Erfolg, wenngleich nicht mit Zustimmung aller in den USA, zum Ende des Jahres 2001 aufgeführt. Im Frühjahr hätte er im deutschsprachigen Raum anlaufen sollen. Technische Schwierigkeiten bei der Synchronisation waren vorerst der Grund, der für die Verschiebung genannt wurde. Dann kam das Ereignis mit dem angeblichen Unfall in Afghanistan, bei dem Soldaten beim Entschärfen einer Rakete getötet wurden. Der Film wurde wieder von seinem vorgesehenen Starttermin abgesetzt. Nach der Untersuchung des Vorfalles stellte sich jedoch heraus, dass Sicherheitsbestimmungen verletzt wurden und es so zu dem Unglück kam.

Die Geschäftsleitung von SENATOR Film hat es als unpassend angesehen, diesen grossartigen, wenngleich auch bedrückenden Film aufzuführen. Er zeigt ungeschminkt das Elend und den Unterschied zwischen Strategie, geplanter Taktik und Realität, wenn es um das Thema Krieg geht. Wenn nicht jetzt, wann gibt es einen besseren Zeitpunkt, ihn aufzuführen? BLACK HAWK DOWN, mittlerweile ausgezeichnet mit 2 Oscars, hat seinen Platz zwischen Filmen wie PLATOON und D-DAY eingenommen und gibt Zeugnis über die Ohnmacht des Krieges und die Ohnmacht, die während eines Krieges herrschen kann und hat historischen Dokumentationswert.

030606

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